Unsere Geschichte
Der CVJM Lüttringhausen ist im Jahre 1851 als " Evangelischer Männer und Jünglingsverein " entstanden.
Aus alten Aufzeichnungen sind folgende Sätze interessant:
" Unsere Zeit steht im Zeichen der Jugendpflege. Immer lauter dringt aus Kirche und Staat der Ruf : Nehmt euch der schulentlassenen Jugend (damals mit 14 Jahren) an! Es ist wahrlich auch höchste Zeit, daß von allen, denen die Zukunft unseres Volkes am Herzen liegt, den verderblichen Einflüssen, von welchen unsere heutige Jugend gerade in der auf die Schulentlassung folgenden Zeit in besonderer Weise bedroht ist, mit aller Kraft entgegengearbeitet wird! "
Es war damals noch die Zeit der wandernden Handwerksgesellen, die aus verschiedenen Landesteilen auch hier ins Bergische Land kamen, um ihre erlernten Berufskenntnisse zu vervollständigen. In dieser Zeit der beginnenden Industrialisierung, die außerdem noch Probleme mit sich brachte, fanden sich auch in Lüttringhausen, wie schon in anderen Orten in der Umgebung vorher, verantwortungsbewusste Männer, die im Februar des Jahres 1851 den o.g. Verein gründeten.
In der ersten Vereinssatzung lesen wir (nur Auszugweise): Zweck des Vereins ist:
- allen Gefahren möglichst entgegenzuwirken, welche die Jünglinge in jetziger Zeit ausgesetzt sind,
- durch elementar-wissenschaftliche Anleitung sie zu geschickter Ausübung ihres Berufes zu befähigen, und
- durch Darreichung des Wortes Gottes und Einführung in dieses und die christliche Gemeinschaft sie für die Antwort geneigt zu machen, welche Psalm 119,9 nach der Frage steht:" Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? – Wenn er sich hält nach Deinem Wort !" (originaler Wortlaut)
Mitglied konnte jeder werden, ohne Rücksicht auf Konfession (das ist bis heute so)
1851
Nach einer längeren Wanderschaft, in welcher der Jünglingsverein häufiger seine Wohnstätten ändern mußte, konnte er im Jahre 1900 auf einem erworbenen Grundstück in der Gertenbachstraße ein eigenes Heim planen.
Gebaut wurde es durch den westdeutschen Männer und Jünglingsbund in Barmen. Nach langen Jahren eifrigen Sammelns, ging es dann endgültig in den Besitz des Männer und Jünglingsvereins Lüttringhausen über.
1900
Nach dem ersten Weltkrieg, blühte die Arbeit in allen Abteilungen des Vereins mächtig auf. Die Chronik berichtet von vielen Freizeitaktivitäten aller Altersgruppen. Seit dieser Zeit besteht auch eine aktive Verbindung zur Evangelistenschule Johanneum, deren Auszubildende in unserem Verein viele Dienste segensreich ausführten.
In der Zeit des dritten Reiches, wurde dem Verein sehr bald die Jugendarbeit verboten. Unter dem Dach der Kirche konnte sie als " kirchliche Jugendarbeit" weitergeführt werden. Als der Verein im Jahre 1938 trotz Verbotes bei einem Ausflug nach Altenberg Jugendliche mitnahm, wurde dieses als " Verstoß gegen die Sicherheit von Volk und Staat" angesehen. Am 26.04.1939 erfolgte dann nach mehreren Verhandlungen die Auflösung des Vereins durch die "Gestapo". Trotz mehrfacher Versuche der " NSDAP" das Haus des Vereins in ihren Besitz zu bekommen, ging es dann im Februar 1940 in den Besitz der ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen über, wie es auch satzungsgemäß vorgesehen war.
1933 bis 1940
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges, in dem auch der Verein viele Verluste hinnehmen mußte, fanden sich im Mai 1945 frühere Mitglieder zusammen, um den Verein neu zu gründen. Am 25.02.1947 wurde der Verein in "Christlicher Verein Junger Männer (CVJM) Lüttringhausen e.V." umbenannt.
1949 erhält der CVJM Lüttringhausen e.V. sein Vereinshaus von der ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen wieder zurück.
1945 bis 1949
Im Jahr 1951 feierte der CVJM Lüttringhausen sein 100jähriges Bestehen. Im Verlauf dieser Feierlichkeiten wurde der Ruf laut, aktiv für die Linderung der Not der Flüchtlinge einzutreten. Unter dem Leitwort " Jugend in Not braucht helfende Hände", wurde der Beschluß gefaßt, ein Lehrlingsheim für die Flüchtlingsjugend zu bauen. Mit öffentlichen Mitteln, sowie Unterstützung der heimischen Industrie, wurde dieser Plan bereits 1952 in die Tat umgesetzt. Am 11.06.1952 zogen die ersten Jugendlichen, die aus Schleswig Holstein kamen, mit Taschen und Pappkartons in das neue Jugendwohnheim ein. Unter der Leitung von Kurt und Gertrud Somborn konnte das Heim 30 Jahre lang eine segensreiche Arbeit leisten.
1953 wurde der Platz zwischen dem Vereinshaus und dem Jugendwohnheim zum Sportplatz ausgebaut. Mit einem Bezirksturnfest wurde er am 11.+12.07.1953 eingeweiht.
Der Erhalt des 1900 erbauten Hauses, forderte immer höhere Kosten.
So entschloß sich die Vereinsführung im Jahre 1957, durch eine grundlegende Erneuerung und Erweiterung eine wirtschaftliche Grundlage für das Haus zu schaffen, und gleichzeitig seine Räumlichkeiten den inzwischen veränderten Bedürfnissen der Arbeit anzupassen. Bereits zum Jahresfest 1960 konnte das so erweiterte "CVJM–Heim" festlich eingeweiht werden. Dies konnte nur mit Hilfe von vielen Spenden und Zuschüssen ermöglicht werden. Durch die Unterkellerung des gesamten Saalkomplexes und das Vorziehen des Baus bis zur Gertenbachstraße, konnte im Untergeschoß Raum für eine Ladenfläche geschaffen werden.
Die Vermietung dieser Ladenfläche stellte somit den Verein auf eine wirtschaftlich gesunde Grundlage.
Der große Saal wird außer für Vereins- und Gemeindeveranstaltungen auch für kulturelle Zwecke vermietet. Er wurde somit zur "guten Stube" Lüttringhausens.
Neben der wöchentlichen Gruppenarbeit, begann der Verein im Jahre 1959 Jungenschaftsfreizeiten durchzuführen, an denen regelmäßig 30 – 40 Jungen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren teilnahmen.
1951 bis 1960
Im Jahre 1966 beginnt der CVJM Lüttringhausen eine Partnerschaft mit dem Jungmännerwerk/Junge Gemeinde in der Lutherstadt Wittenberg, die bis heute anhält. Die Treffen fanden anfangs in Berlin statt. Seit 1973 sind jährlich 14-16 junge Leute zu Besuch in Wittenberg gewesen. 1990 konnten erstmalig auch Wittenberger den CVJM Lüttringhausen besuchen.
1967 Kam Herbert Müller als erster Jugenwart zum CVJM Lüttringhausen.
Am 10.05.´73 wurde der CVJM auch für Mädchen und Frauen geöffnet.
Somit wurde aus dem "(C)hristlichen (V) erein (J)unger (M)änner" der "(C)hristliche (V)erein (J)unger (M)enschen"
Seit 1975 hieß der Jugensekretär des CVJM Lüttringhausen, Herbert Drusenheimer. Er trat die Nachfolge von Herbert Müller an, der 1973 aus der Arbeit des CVJM ausstieg um als Pastor eine Gemeinde am Niederrhein zu übernehmen.
Laut Beschluß des Presbyteriums der ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen wird die Jugendarbeit in den Bezirken der Kirchengemeinde dem CVJM Lüttringhausen übertragen. Die Kosten für den Jugendsekretär übernimmt die ev. Kirchengemeinde, die Dienstaufsicht hat die (der) jeweilige erste Vorsitzende des CVJM Lüttringhausen e.V.
Im Jahre 1976 feierte der Verein sein 125 jähriges Bestehen.
1966 bis 1976
Am 31.12.1981 musste die Arbeit im Jugenwohnheim eingestellt werden. Die Nachfrage nach Lehrlingen von Außerhalb bestand nicht mehr, da im näheren Umfeld genug Jugendliche vorhanden waren. Nach langem Suchen und Verhandlungen wurde das Haus an eine Gesellschaft zur Arbeit an Alkoholabhängigen verkauft. Die ehemaligen Bewohner des Jugendwohnheimes gründeten den Verein " JUWO" und treffen sich noch heute jährlich.
1983 konnte mit dem Erlös des Verkaufs des Jugendwohnheimes das Althaus des CVJM - Heimes um eine Etage aufgestockt werden. Dadurch entstand im Dachgeschoß eine geräumige Hauselternwohnung, während die Räume der ehemaligen Hauselternwohnung im ersten Obergeschoß nun für die Jugendarbeit genutzt werden können.
Im Jahr 1990 wurde mit Irmtraud Fastenrath zum ersten mal eine Frau an die Spitze des CVJM Lüttringhausen gewählt und sie ist bis heute im Amt. Sie ist damit das zwanzigste Oberhaupt des Vereins!
Im Jahre 1994 bekommt der CVJM Lüttringhausen einen neuen Partnerverein. Es handelt sich dabei um den frisch gegründeten YMCA Donkorkrom in Ghana
1977 bis 2000
Im Jahr 2001 feierte der CVJM Lüttringhausen sein 150 jähriges Bestehen. In diesem Jahr wurden viele Jubiläumsaktionen und Feste für Jung und Alt veranstaltet.
2001
Noch heute findet in unserem Verein Jugendarbeit in vielfacher Form statt. Auch die Erwachsenen kommen hier nicht zu kurz.
Heute